Adornos Erben

Eine Geschichte aus der Bundesrepublik

Lesung und Gespräch

Mittwoch, 19. Februar 2025, 19:00 Uhr
STIFTUNG GEISSSTRASSE 7

Im Oktober 1949 kehrte Theodor W. Adorno aus dem amerikanischen Exil in seine Geburtsstadt zurück, um wieder an einer deutschen Universität zu lehren. Frankfurt lag in Trümmern, die Nazis hatten nur die Kleider gewechselt, aber die Studierenden kamen in Scharen. Bald war der Philosoph wöchentlich im Radio zu hören und zum Stichwortgeber und »Erzieher« der jungen Bundesrepublik geworden. Als Adorno 1969 starb, waren das Institut für Sozialforschung und sein Direktor bundesweit bekannt. Die Frankfurter Schule befand sich auf dem Zenit ihrer öffentlichen Wirkung.

Nach dem Tod des »Meisters« zerstreuten sich die Frankfurter Schüler in die Provinzen der Republik, nach Lüneburg, Hannover oder Starnberg. Der Historiker Jörg Später folgt ihren Wegen und schildert, wie sie in Wissenschaft, Politik und den neuen sozialen Bewegungen Adornos Erbe treu blieben, es veränderten oder es verstießen. Adornos Erben schreibt die Geschichte der Kritischen Theorie neu: als große, vielstimmige Erzählung aus der alten Bundesrepublik – einem Land, das zwanzig Jahre mit Adorno existierte und zwanzig Jahre ohne ihn.

Lesung und anschließendes Gespräch mit Jörg Später, der Historikerin Kyra Palberg und Lorenz Wesemann vom Deutschen Literaturarchiv Marbach.

Eintritt frei, um Anmeldung wird gebeten.
Eine Kooperation der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg und der Stiftung Geißstraße 7