Fahrradspender machen Flüchtlinge mobil

Mehr als tausend zusätzliche Flüchtlinge werden in diesem Jahr in Stuttgart erwartet. Und sie alle sollen sich willkommen fühlen, lautet das Credo der Stadtverwaltung und der meisten Kommunalpolitiker im Rathaus. Damit sich die Neuankömmlinge leichter in der Stadt bewegen können, hat die Stiftung Geißstraße die Stuttgarter um Fahrradspenden gebeten. Mit Erfolg: Bisher sind über 260 Zweiräder zusammengekommen, und man hofft noch auf mehr. Am Freitag wurden die ersten Räder an Flüchtlinge aus fünf Flüchtlingsunterkünften übergeben – am Bahnhof Bad Cannstatt.

Dort ist an diesem Tag viel los. Vor der Fahrradwerkstatt des Sozialunternehmens Neue Arbeit stehen die Fahrräder, dazwischen tummeln sich Flüchtlinge aus aller Herren Ländern. Dann geht es los mit der Verteilung. Jeder Leiter eines Flüchtlingsheims sucht mit seinen Schützlingen und einem Helfer von der Neuen Arbeit das passende Fortbewegungsmittel aus. Es sind an diesem Tag 60 Flüchtlinge, die ein neues Fahrrad finden. Alle Räder sind verkehrstauglich, die Mitarbeiter der Neuen Arbeit haben sie mit großem Fleiß instand gesetzt. Für jeden zukünftigen Radfahrer gibt es außerdem einen Helm und ein Schloss. ‘Wir wollen, dass die Flüchtlinge dazugehören. Dafür gibt es kein besseres Mittel als ein Rad. Es steht für Wegkommen, richtige Anstrengung und, wenn man sein Ziel erreicht hat, für pures Glück’, sagt Stefan Spatz vom Sozialamt.